Als pdf zum download

OPPENHEIM UND DER KURFÜRST
Eine tief tragische Geschichte von
Frieder Zimmermann

Die Beziehung zwischen der ehemaligen freien Reichsstadt Oppenheim und Friedrich V., Pfalzgraf und Kurfürst, ist so tragisch wie die Beziehung der realen Welt des frühen 17. Jahrhunderts und einem Akteur auf der politischen Bühne, der strahlender Held sein wollte, aber über die Rolle des Hanswurst in der Commedia dell‘ Arte nicht hinaus kam. Vom Hoffnungsträger der religiösen und politischen Reformbewegung im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation zum Spielball der Mächte und schließlich zum Ballast von Politik und Diplomatie geworden, endete er teils unter einem Stein in der Oppenheimer Katharinenkirche, teils als verschollener Kadaver auf dem Weg nach Metz. Oppenheim steht für Friedrich für das „Himmelhoch jauchzend“ des Starts in eine vielversprechende politische Karriere genauso wie für das „zu Tode betrübt“ des auf ganzer Strecke gescheiterten Verlierers keine zwanzig Jahre später

Für da „Himmelhoch jauchzend“ steht in Friedrichs Vita das Jahr 1613 wie kein anderes. Drei Jahre zuvor war Friedrich IV., sein trunksüchtiger Vater im Alter von gerade einmal 36 Jahren gestorben. Sein Sohn und Thronfolger durfte von Sedan, wo er eine strenge Erziehung am Hof eines Onkels über sich hatte ergehen lassen müssen, nach Heidelberg zurückkehren.
Der junge Friedrich. Porträt von Michiel van Mierevelt 1613
Der Unterricht in Latein und Französisch, Diplomatie und Staatsführung, Religion und schönen Künsten setzte sich hier zwar fort. Doch die heimische Umgebung und die Aussicht, mit Erreichen der Volljährigkeit den Thron eines im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation alles andere als unbedeutenden Landesherrn zu besetzen, dürfte das Studieren doch sehr erleichtert haben.Im Oktober 1612 war Friedrich dann nach London gereist, wo kurpfälzische und englische Diplomaten in den Monaten davor die Konditionen für eine Verheiratung des jungen Friedrich mit Elisabeth Stuart, der Tochter des englischen Königs Jacob I., ausgehandelt hatten.

Am 24. Januar 1613 hatte in der Kapelle des Whitehall-Palasts die feierliche Vermählung stattgefunden. Es folgten ausgiebig und ausgelassen gefeierte Flitterwochen in London, später auf einem komfortablen englischen Schiff die Themse hinunter und über den Ärmelkanal, bei der holländischen Verwandtschaft Friedrichs in Den Haag und schließlich in einer luxuriösen Kutsche den Rhein entlang nach Süden.
Am 2. Juni 1613 traf der fürstliche Tross auf dem Weg nach Heidelberg in Oppenheim ein. Man nächtigte im Haus Dalberg. Die Oppenheimer nahmen den Besuch zum Anlass für ein großes Fest mit Salutschüssen, Posaunen und natürlich mit Hochzeitsgeschenken und Freiwein.

Am Schöneck (heute Ecke Krämerstraße-Wormser Straße) und auf dem Marktplatz wurden eigens Triumphbögen aufgebaut. Am Folgetag reiste man wieder ab mit besten Erinnerungen an die herzliche Gastfreundschaft, die opulente Lebensfreude und die außerordentliche Feierkompetenz der Oppenheimer. Als das junge Paar mit Gefolge am 17. Juni im Heidelberger Schloss ankam, waren die Triumphbögen in Oppenheim wieder abgebaut und war Elisabeth im dritten Monat schwanger. Für Friedrich V., der gut zwei Monate später, am 26. August erst siebzehn Jahre alt wurde, der ein Jahr später volljährig und regierender Pfalzgraf und Kurfürst werden sollte, war das ein Start nach Maß, und Oppenheim bezeichnete in dieser Phase einen echten Höhepunkt.
In den folgenden Jahren gab es dann allerdings keine Höhepunkte mehr, wenn man von denen in der anhaltend engen Liebesbeziehung zwischen Friedrich und seiner Elisabeth absieht.. Schließlich gingen aus dieser Ehe in neun Jahren elf Kinder hervor: Heinrich Friedrich 1614, Karl Ludwig 1617, Elisabeth 1618, Ruprecht 1619, Moritz 1621, Luise Hollandine 1622,Eduard 1625, Henriette Marie 1626, Philipp 1627, Sophie 1630 und schließlich Gustav Adolf 1632. Dass sie den jüngsten Sohn, der schon mit acht Jahren an einem epileptischen Anfall versterben sollte, nach dem großen Schwedenkönig taufen ließen, ist ein Symbol der in diesen Jahren abgelaufenen Tragödie.
Denn Gustav Adolf kam am 16. November 1632 in der Schlacht bei Lützen ums Leben. Mit ihm starb Friedrichs letzte Hoffnung, dass sich der Absturz, den er schon bald nach der glänzenden Startphase hatte erleben müssen und der seitdem gnadenlos anhielt, sich noch einmal würde aufhalten lassen. Die Tragödie begann unmittelbar am Ende der bis dahin anhaltenden Erfolgsgeschichte 1614. Kaum war Friedrich achtzehn geworden und hatte als damit Volljähriger die Regierungsgeschäfte übernommen, erlitt er einen schweren gesundheitlichen Rückschlag. Ein plötzlich auftretender Fieberanfall warf in für Tage aufs Krankenbett. Zeitweise verfiel er in einen komaähnlichen Zustand, und weder die Leibärzte des Fürsten noch Spezialisten der berühmten Heidelberger Ruperto Carola Universität fanden die Ursache heraus. So gelang weder eine medizinische Therapie zur Anwendung noch die Verabreichung irgendwelcher Medikamente statt. Man beschränkte sich darauf, das Fieber mit Essigwasser getränkten Tüchern zu senken. Als Friedrich nach einer guten Woche Anzeichen von Besserung zeigte und nach einer weiteren Woche als genesen bezeichnet werden konnte, war er nicht mehr derselbe wie vor dem Fieber. Antriebslos, oft schläfrig, unkonzentriert bis abwesend, mürrisch undentscheidungsschwach, unsicher und zögerlich, passiv, schwankend und hilfesuchend. Und das in einer Zeit, in der sich in Europa die Mächte für die große Auseinandersetzung der politischen und religiösen Gegensätze formierten und Friedrich als Vorsitzender der Union der protestantischen Reichsstände eine Führungsrolle hätte spielen und Strategien für den anstehenden Konflikt mit Kaiser, Papst, den katholischen Fürsten und Dynastien in Deutschland und Europa hätte entwerfen müssen. Friedrich konnte dieser Rolle nicht einmal ansatzweise gerecht werden.Die darauf folgende Katastrophe ist allgemein bekannt und schnell nacherzählt. 1618 revoltierten die protestantischen Stände des Königreichs Böhmen gegen den Kaiser, setzten ihn als ihren König ab und trugen Friedrich die böhmische Krone an. Der zögerte, rang mit sich, beriet sich mit echten und selbsternannten Experten, ohne deren eigene Interessen zu erkennen und zog sich immer wieder zum Beten zurück. Schließlich wählten ihn am 26. August 1619 die böhmischen Fürsten mit 100 zu 46 Stimmen zu ihrem König. Friedrich bat sich Bedenkzeit aus. Die Vertreter der protestantischen Union trafen sich am 12. September in Rotenburg und rieten ihm mehrheitlich davon ab, die Wahl anzunehmen. Seine Räte am Heidelberger Hof erstellten eine Liste, auf der vierzehn Gründe für eine Ablehnung und nur sechs füer eine Annahme sprachen. Friedrich hörte nicht auf sie. Er hörte auf seinen Hofprediger, einen fanatischen Frömmler, und er hörte auf seine Frau, die bekundete, lieber Sauerkraut mit einem König essen zu wollen, als Braten mit einem Kurfürsten. Am 28. September unterrichtete er die Böhmen, er nehme die Wahl an, weil er damit dem Ruf Gottes folge, dem er sich nicht verschließen könne. Sein einziges Ziel sei es, Gott und seiner Kirch zu dienen. Mit dieser Schutzbehauptung versuchte sich Friedrich für den Sturz in ein Abenteuer zu rechtfertigen, das nicht nur völlig aussichtslos war, sondern das einen Dominoeffekt auslöste, der Europa in einen dreißig Jahre dauernden Krieg stürzte, der millionenfach Tod, Elend, Zerstörung, Verbrechen, Seuchen brachte und auf einem ganzen Kontinent die Saat von Hass, Verrat, Missgunst und Habgier säte, die über Jahrhunderte immer wieder neu aufgehen sollte.Am 31. Oktober zog Friedrich mit seinem fast 600-köpfigen Hofstaat in Prag ein, wo er am 4. November zum König von Böhmen gekrönt wurde. Gut ein Jahr später musste er sie wieder absetzen, nachdem seine Truppen am 8. November 1620 in der Schlacht am Weißen Berg vernichtend besiegt wurden.König und Königin flohen überstürzt nach Breslau, dann weiter nach Brandenburg. Hohn und Spott begleiteten sie. Ganz Europa verlachte Friedrich von da an als den „Winterkönig“. In den Folgejahren in denen sich der böhmische Konflikt zum europäischen Krieg ausweitete, versuchte Friedrich aus dem niederländischen Asyl Verbündete oder wenigstens Unterstützer zu gewinnen. Zwar gab es in Böhmen nichts zurückzugewinnen, doch wenigstens seine pfälzischen Erblande und die Kurwürde, sein Schloss in Heidelberg, das wenigstens sollte doch wieder seins werden. Doch alles lieb verloren. Das linksrheinische Herrschaftsgebiet, heute die Pfalz und Rheinhessen, wurde über Jahrzehnte von unterschiedlichen Truppen besetzt. Marodeure, Fahnenflüchtige, ehemalige Söldner und allerlei Gesindel durch zogen plündernd, raubend, mordend, vergewaltigend und brandschatzend durch die Regionen. Städte, wie Oppenheim, litten unter wechselnden Garnisonen, Einquartierungen und dem Requirieren von Geld, Nutztieren, Gerätschaften und Teilen der Ernte, hatten aber wenigstens einen Mindestmaß an Ordnung. Die rechtsrheinischen Gebiete wurden Maximilian I. von Bayern unterstellt, der auch die Kurwürde des Pfälzers übernahm. Friedrich musste dem allem tatenlos zusehen. Er wurde schließlich vom Kaiser geächtet und war damit ehr- und rechtlos. Während der Krieg allmählich europaweit tobte und während Elisabeth mit den Kindern im niederländischen Exil verblieb, vagabundierte er als Bittsteller zwischen den protestantischen Höfen Europas hin und her, wurde abgewiesen oder hingehalten und musste ständig vor Verrat oder Schlimmerem auf der Hut sein.

Als Schweden den Krieg zu Gunsten der protestantischen Seite wendete, als König Gustav Adolf am 21. Dezember 1631 bei Erfelden über den Rhein setzte und Oppenheim von den Spaniern zurückeroberte, keimte bei Friedrich, der sich seit Monaten Im Gefolge des protestantischen Hoffnungsträgers aufhielt, noch ein letztes Mal Hoffnung. Doch auch der Schwedenkönig hielt ihn hin, redete von der Pfalz als einem schwedischen Vasallenstaat und konzentrierte sich auf die anstehende Entscheidungsschlacht gegen die Kaiserlichen unter Wallenstein. Gustav Adolf wandte sich nach Süden, um Bayern zu erobern. Friedrich quartierte sich zusammen mit seinem Bruder Ludwig Philipp in Mainz ein. Die Stadt war zwar erzkatholisch, aber schwedisch besetzt und damit für ihn einigermaßen sicher. Ob Friedrich davon Kenntnis erhielt, dass Gustav Adolf am 16. November 1632 in der Schlacht bei Lützen gefallen war, wissen wir nicht. Er selbst plagte sich zu dieser Zeit mit einer Infektion herum, die ärztlicherseits nicht unter Kontrolle gebracht werden konnte. Wahrscheinlich hatte er sich bei einem Ausflug nach Bacharach mit der Pest angesteckt, an der er am 29. November schließlich, 36-jährig wie sein Vater, verstarb. Friedrichs ältester Sohn Karl Ludwig war erst 15 Jahre alt, also wurde formell sein Bruder Ludwig Philipp von Pfalz-Simmern administrativ Regent der Pfalz. Als Bruder und Nachfolger hatte er sich zunächst um eine angemessene Bestattung Friedrich zu kümmern. Ein Grab im katholischen Mainz kam als letzte Ruhestätte nicht in Frage. Der nächste für hochrangige Protestanten sichere Platz war die Festung Frankenthal. Der Weg dorthin war mit Pferd und Wagen zwar in drei oder vier Tagen zu schaffen, bei den unsicheren Straßen musste aber mehr Zeit einkalkuliert werden. Deshalb und wegen fehlender Kühlung musste der Leichnam einbalsamiert werden. Das geschah fachmännisch nach der Methode, die schon im antiken Ägypten Anwendung gefunden hatte. Dazu gehörte die Entfernung aller Eingeweiden, die dann separat bestattet werden mussten, aber wo? Und da wird es spannend. Denn es folgt in der Beziehung zwischen Oppenheim und und dem Fürsten der Tragödie zweiter Teil. Auf das „Himmelhoch jauchzend“ folgte das „Zu Tode betrübt“.
Ludwig Philipp sah sich in einer äußerst schwierigen Lage. Aus Mainz wollte er so schnell wie möglich weg. Hier konnte man niemandem trauen. Hier konnte hinter jeder Ecke ein fanatischer Papist lauern. Die schwedische Besatzung sorgte zwar für Ordnung, aber was kümmerte die der Leichnam eines abgesetzten Provinzfürsten? Die Mumie nach Frankenthal zu bringen, war eine realistische Option, aber die Eingeweide, die doch auch Bestandteil des fürstlichen Leibes waren, hätten die Reise dorthin nicht in würdiger Weise überstanden. Für sie musste er einen halbwegs angemessenen Platz finden., am besten eine Kirchen. Im Zentrum des Erzbistums Mainz gab es aber keine protestantische Kirche. Ludwig Philipp schaute auf die Karte und fand als nächstgelegene kurpfälzische Stadt mit einer passablen protestantischen Kirche Oppenheim, nicht einmal eine Tagesreise südlich von Mainz. Hier hatte Friedrichs Urgroßvater Friedrich III. mehr als 60 Jahre zuvor deN calvinistischen Protestantismus als allein seligmachende Religion verordnet. Die Katharinenkirche war eine stattliche Kathedrale, die sich neben der Heilig Geist Kirche in Heidelberg, der Grabeskirche der pfälzischen Kurfürsten durchaus sehen lassen konnte, verfügte zwar auch nicht über eine Krypta, diente aber schon seit dem Mittelalter als Begräbnisstätte für bedeutende Persönlichkeiten. Die Schweden hatten im Vorjahr die elfjährige spanische Besatzung gewaltsam beendet und sorgten für Sicherheit und Ordnung. Die Oppenheimer Katharinenkirche war ein standesgemäßer Ort für die Bestattung der fürstlichen Innereien. Von dort konnten sie, sobald dieser schreckliche Krieg beendet und die allgemeine Ordnung wiederhergestellt sein würde, mit dem Körper wiedervereint nach Heidelberg überführt werden. Also nach Oppenheim. Dort wurde sich Ludwig Philipp mit dem Pastor von St. Katharinen einig. Ein stilles Begräbnis ohne große Aufmerksamkeit, kein Grabmahl, nur eine kleine Platte als Erkennungszeichen und Bestattung in einem kleinen Grab gemeinsam mit einer Frau Anna Sidonia von Cronberg. Alles sehr bescheiden, alles sehr unauffällig. Große öffentlich Aufmerksamkeit wollte man nicht erregen. Niemand wusste, wie lange die Schweden, nachdem ihr König gefallen war, noch bleiben würden. Dann würden womöglich die Spanier nach Oppenheim zurückkommen, und die durften die Begräbnisstätte auf keinen Fall finden. Eine Grabinschrift wurde allerdings erstellt und hat sich in eine alten Handschrift erhalten. Das Original und das Bestattungsgefäß, ein Behälter aus Ton oder Metall ging in den Wirren des sogenannten Pfälzischen Erbfolgekriegs und der Zerstörung von Stadt und Kirche 1689 verloren.

Die Handschrift aber hat die Universitätsbibliothek Heidelberg in ihrem Archiv. Dort hat sie Prof. Dr.-Ing. Julian Hanschke gefunden unter dem Titel Thesaurus Palatinus – Hs. 317 von 1745-1752 Capellini de Wickenburg, Johannes Franciscus etc., Palatrinatus Electoralis, 1. Band, S. 322V (Abbildung). Prof. Hanschke hat mir die Inschrift freundlicherweise überlassen. Dafür vielen Dank!

Der Text:

Monumenta

Quaedam et epitaphia in Choro

Occidentali Templi S. Catharina‘

Oppenheimii

 

Fridericus Bohemia‘ Rex com Palat

Rheni etobiit Mo [FOP.] Guntiae

Anno Domini 1632. Die 19._ _ _ _

Novembris. Corpus ad Urbem Metensem

deductum, Cor Vero et intesina Oppen,,

=heimij, Sub Lapide praesentemfiguram

exhibente condita sunt.

 

Aliud Epithaphium ibidem

 

Übersetzung (FOP steht vermutlich für Feria Operationis et Poenitentiae = Buß und Bettag):

Denkmale

Unter anderem Grabmal im Westchor der Kathedrale St. Katharinen, Oppenheim.

Friedrich, Böhmischer König und Pfalzgraf verstarb in Ma[Buß- und Bettag]inz im Jahr des Herrn 1632 am Tag des 19. _ _ _ _ November. Der Körper wurde nach Metz überführt. Das wahrhafte Herz und die inneren Organe sind in Oppenheim unter einem gegenwärtigen Stein in einer vorbereiteten Form ausgestellt.

Weiteres Grabmal ebda. … (Es folgen die Daten der hier ebenfalls bestatteten Anna Sidonia von Cronberg geb. Bromserin von Rudelsheim).

(Die Datierung ist teils fragwürdig. Allgemein wird in der Fachliteratur der 29. November 1632 als Friedrichs Todestag angegeben. Das Datum in der Handschrift folgt dem julianischen Kalender, der bis 1700 in evangelischen Gebieten noch verbreitet war, und 1632 10 Tage hinter dem gregorianischen Kalender zurückliegt. Der Buß- und Bettag 1632 war allerdings der 17. November (greg.) bzw. 7. November (jul.).

Körper und Eingeweide Friedrichs V. kamen nie wieder zusammen. Die Mumie wurde, wie geplant, nach Frankenthal überführt. Dort verblieb sie bis zum Sommer 1635, als die Spanier die Festung bedrängten, und die sterblichen Überreste des Unglücklichen auf der Suche nach einem sicheren Ort wieder abtransportiert wurden. Ziel war wohl Metz, danach die Hugenottenstadt Sedan. Der Weg dahin war weit und höchst unsicher. Ob der Transport jemals irgendwo ankam und wo Friedrich schließlich seine letzte Ruhestätte fand ist bis heute unbekannt. Das ist der offene Schluss einer wahren Tragödie.